Traiskirchen - zwischen Integration und Assimilation

Eigentlich wollte ich nie über Asyl, Asylantenheime, Asylanträge usw. schreiben ...nie ...


Das Thema wird von den Medien ohnehin andauernd "geschaukelt". Doch dann gab es das Gespräch mit ein paar Leuten von "Nebenandrumherum": Es geht um Integration sagte der Eine, nein Assimilation sagte die Andere, wo liegt der Unterschied sagte ich? Niemand wusste eine passende Antwort. 
Im Internet fand ich Folgendes:



Integration in die Aufnahmegesellschaft ist die Voraussetzung selbstbestimmten Handelns. Das gilt nicht nur für den Alltag, der ohne fremde Hilfe bewältigt werden soll. Es gilt darüber hinaus für die Entscheidungsfreiheit, sich den mitgebrachten kulturellen Zusammenhängen gegenüber zu verhalten: mehr oder weniger bewahrend, mehr oder weniger distanzierend.
Bedingung einer erfolgreichen Integration ist ein gewisses Maß an „Assimilation“ (“Angleichung“ von lateinisch similis - ähnlich). Zu Unrecht wird sie in der politischen Integrationsdebatte nahezu automatisch mit negativem Vorzeichen versehen oder mit „Zwang“ oder „Zwangsgermanisierung“ gleichgesetzt. Dabei bleibt außer Acht, dass eine Angleichung von Einwanderern unumgänglich ist für eine erfolgreiche Integration. Dazu gehört in erster Linie die Sprache, aber auch eine Reihe von über die Bildungseinrichtungen vermittelten Fertigkeiten.

F.A.Z. vom 14.2.2008




Berthold Löffler schrieb in einem Beitrag der Konrad Adenauer Stiftung (500/ August 2011) Folgendes:

Was bedeutet Integration?

Was genau meinen wir, wenn wir von gesellschaftlicher Integration sprechen?

Unbestritten ist, ohne einen inneren Zusammenhalt zerfällt die Gesellschaft.

Diesen Zusammenhalt kann es allerdings nur geben, wenn die Gesellschaft von

gemeinsamen Werten und einer ähnlichen Lebensweise getragen wird. Eine

heikle Lage entsteht, wenn sich Minderheiten sehr stark von der Mehrheit unter-

scheiden, zahlenmäßig ins Gewicht fallen und ihre Interessen kompromisslos ver-

treten. Integration hat zwei Ebenen, eine strukturell-funktionale und eine kultu-

rell-identifikatorische. In der deutschen Integrationsdebatte geht es von jeher munter durcheinander. Und seit Sarrazins Buch erst recht. Kein Wunder, wenn noch nicht einmal der Begriff selbst klar ist. Unter der Integration von Einwanderern wird alles und jedes verstanden.

Assimilation - sagt Wikipedia - ist das Einander-Angleichen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen (bis hin zur Verschmelzung) und ist demnach ein Prozess des Kulturwandels. Empirisch steht die Verschmelzung einer Minderheit mit der Mehrheit im Vordergrund. Assimilation kann auf kultureller (Übernahme von Sprache, Bräuchen und Sitten), struktureller (Platzierung auf dem Arbeitsmarkt, im Schulsystem u. ä.), sozialer (Kontakt zu Mitgliedern anderer Gruppen) und emotionaler Ebene erfolgen.

Ja, und jetzt kommt meine persönlich erlebte Geschichte...

Ein Supermarkt, vier nach Asylwerber aussehende Männer kommen herein und gehen zum Obst und Gemüsestand. Sie nehmen fast jedes Stück in die Hand, betatschen und kneten es, werfen es in die Luft, spielen Ball damit, manches landet am Fußboden und dann wieder zurück in den Kisten. 
Zwei ...na wie sage ich jetzt, habe also keine Beschreibung dafür ... Männer kommen herein, beäugen mißtrauisch die vier Männer und murmeln "die führ´n sich auf, so geht das net, da muss sich was ändern ..."

Ein weiterer Supermarkt, zwei ärmlich nach Asylwerber aussehende Männer schlurfen langsam hinein, kichern, gehen direkt zum Regal mit Alkoholika und mit zwei großen Wodkaflaschen in der Hand zur Kassa. 
Ich denke - Alkohol im Lager, ist das erlaubt? 
Ich denke - dürfen Moslems Alkohol trinken?
Da sagt die Kassierin genervt "so geht das jeden Tag ... zahlen eh´wir" 

Das Gespräch fiel mir wieder ein, wie war das noch, mit Integration oder Assimilation?


Anmerkung:  die beiden Supermärkte befinden sich im Umkreis des Asyllagers Traiskirchen.




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