Liternarr

...nicht einmal eine idee ...gar nichts ...kein gedanke ...keine noch so kleine idee ...ich glaube ... ...ich werde doch. ...aber ...nichts

...man muß sie nur wahrnehmen. Oft ist es so, daß die Menschen überall hinschauen, aber nichts sehen. Wer aber nichts sieht, wird auch nur wenig wissen, weil Wissen nur durch Sehen erlangt werden kann. Ich lade Sie ein, diese Naturfotos genauer zu betrachten. Ich sah zwei Büsche, die sich aneinander schmiegen wie ein Liebespaar im Mai, zwei harte Felsen die sich in Yin und Yang üben, um beides zu integrieren. Das freundliche Gesicht eines Waldschrats, der sich in einem Felsen widerspiegelt und von früheren Zeiten erzählt ...und einen gekrümten Wurzelwurm, dem die Gradlinigkeit des Lebens abhanden gekommen ist. Auch in der Wiese könnten Buchstaben laufen lernen, und ein Baumstamm darf die Erfahrung seiner Jahre im Labyrinth der Rinde zeigen. Ich bin das Blatt ...das getrocknet, löchring und ein wenig porös ...dem Zerbrechen trotzt ...was sehen Sie?

Ein Handwerker hatte mir eines seiner Werke vorgestellt - eine fast lebensgroße Marienfigur aus Holz, sorgfältig bemalt und der Umhang fein mit Blattgold ausgearbeitet. Als ich sagte, daß dies die Arbeit eines Künstlers sei, meinte er, er sei Handwerker geworden, weil die Zeit nicht günstig war, ein Künstler zu werden ...der Vater war nicht mehr aus dem Krieg zurück gekommen und das Geld sei knapp gewesen. Ich antwortete: "Ein Handwerker der auch Künstler ist - beeindruckt mehr, als ein Künstler der sein Handwerk nicht beherrscht!" Da lächelte er ... Diese Marienstatue ist jedoch etwas ganz besonderes, denn sie zeigt Maria vor der Verkündung! werkstück und foto: fred javurek Eine weltliche Mariengestalt, keine Heilige, nicht demütig, der Faltenwurf ist körpernahe und die Figur wirkt weiblich, bewegt.....  Die Finger zeigen zentriert auf die Höhe des Brustbeins, wo sich die ersten sieben Rippen verbinden ...das Zentrum des Atmens, denn ohne Atem gibt es kein L

Als Liternarr bin ich viel unterwegs, plaudere mit Menschen und höre ihnen zu. Vieles, von mir hier Geschriebene, entstand aus diesen Gesprächen; diese Beiträge wurden hauptsächlich für mich aufgeschrieben, damit ich nicht vergesse, was mir gesagt wurde ... Doch der unbekannte Mitleser kann eine Meinung dazu haben - seine - und seine Freude oder Unmut hinterlassen ... Hier wird alles mit Achtung angenommen ...

Wer darf heute noch eine Meinung haben, und sie sagen, falls er überhaupt noch denkt? Wer nicht nach aller Munde spricht, wird Aussenseiter, der die Regeln bricht! So wird die Zahl der hohlen Köpfe immer mehr, und die vernetzten Marionetten ziehen, jeden Tag,  an jedem Ort, die stummgewordenen  Puppen hoch!

Die Osterfeiertage sind eine gute Zeit wieder an unsere Verstorbenen zu denken. Als ich vor Jahren in Schlanders, in Südtirol, einen Friedhof besuchte, blieb ich fast eine Stunde dort. Das mache ich immer so, wenn ich unterwegs bin. Daß mein Aufenthalt diesmal aber so lange dauerte, lag an den vielen weißen Grabsteinen, die in der Sonne blitzten wie Edelsteine.. Steinmetz-Künstler haben aus Göflaner-Marmor Einzelstücke gearbeitet, wie man sie kaum wo auf der Welt noch sieht. Hier wurde jedem Verstorbenen, über den Tod hinaus, eine besondere Wertschätzung in Form eines kleinen Denkmals gesetzt. Ein paar davon will ich hier zeigen ...

Auf der Suche nach einer Erklärung was Kunst ist, bin ich auf das Buch von Andreas Mäckler, im Dumont Verlag gestoßen. 1460 Antworten auf diese Frage sind darin gelistet, die mich nachdenklich machten... Lebenswelle - von e.rodler - im Besitz der Fa. Evolaris next level Die Definition der Kunst ist für jedermann noch frei verfügbar anzuwenden, nutzen wir also diese Freiheit und versuchen wir unsere eigenen Worte dafür zu finden, bevor der "Markt" auch diese "reglementiert". Kunst ist Beseelung des Stoffes (Bettine von Arnim, Schriftstellerin 1785-1859) Kunst ist die Flamme die sich entzündet, wenn ein harmonischer Mensch sich selbst begegnet ist (Max Jacob frz. Dichter 1876-1944) Kunst (...) sie ist ein Leben, das man leben muß . (R.L.Stevenson, schott.Schriftsteller 1850-1894) Kunst ist die einzige Freiheit, die uns geblieben ist . (Gottfried Helnwein, österr.Maler 1948) Die Kunst bleibt und ist unendlich viel mehr als das bißchen Mensch, da