Bachmann-Preis, Kärnten und vom Sterben ...

"Schreiberlinge" haben oft sehr seltsame Verhaltensweisen. Sie finden und lesen "vergessene" Bücher von Kollegen, stöbern in Zeitungen nach Meinungen von anderen "Schreiberlingen", interessieren sich auch für Kommentare aus Politik und Fernsehen und denken nach, über den Tod, vornehmlich über den der Anderen  ...


Daraus entsteht dann ein Kopf-Cocktail - nicht geschüttelt, sondern gerührt! Wenn lange genug umgerührt wird, kann sich folgendes Gebräu ergeben:

Der Inhalt an Kultur wird immer seichter und dünner, weil die Menschen offensichtlich immer weniger davon vertragen. Daher stehen auch die Touristen  im italienischen Pompeji vor verschlossenen Türen, erstens: weil gestreikt wird und zweitens, die Ruinen immer mehr zu weiteren unansehbaren Ruinen verkommen, obwohl man EU-Gelder kassierte aber nicht damit sanierte.


Daher haben die Kärntner eine umstrittende Essenz nachgefüllt "Skandal um den Bachmann-Preis"! 
Sagte doch Jens Petersen (2009) unter anderem "...wenn es den Bachmann-Preis nicht gäbe, wäre Klagenfurt im Bewusstsein der Öffentlichkeit einer der dunkelsten Flecken". Vielleicht hat Hr. Dr. Wrabetz auch folgendes gedacht: "Wer einen Literaturpreis ins Leben ruft und bis heute keine eigene Stadtbibliothek besitzt, für den gibt´s jetzt kein Geld mehr ..."

Ein paar Fauser - Tropfen schüttete auch Michael Köhlmeier dazu - ...Jörg Fauser, Schriftsteller, Journalist und Teilnehmer am Bachmannpreis 1984. Er hat sich doch tatsächlich getraut zu sagen: "Klagenfurt - das ist nicht ein Fest der Literatur, das ist ein Fest der Literaturkritiker ...wobei Köhlmeier noch mit einigen Tropfen nachsetzte " ...bei dem die Autoren die Rolle der Sektgläser spielen!"

Inhaltlich hat man den Cocktail aber schon vor längerer Zeit um diese Fauser-Tropfen reduziert, war er doch 1987 betrunken auf einer Autobahn spazieren gegangen und dort unter ungeklärten Umständen unter die Räder gekommen ...

Um den Cocktail fruchtig abzurunden, schütten wir etwas von Ernst Hinterberger hinzu. Nein - es handelt sich nicht um zwei cl Mundl oder Trautmann. Was viele vielleicht nicht wissen: Ernst Hinterberger war auch Buchautor. 1965 schrieb er seinen ersten Roman "Beweisaufnahme", der 1973 unter dem Titel "Ein gemütlicher Wiener" nochmals erschienen ist. Darin geht es um geheime Akten im Innenministerium, die vernichtet werden sollen. Am Ende hat der Protagonist einen Unfall - er kommt bei einer Stadtbahngarnitur unter die Räder  ...
Ernst Hinterberger schrieb bis 2011 vierundzwanzig Bücher. Bei o.a. setzte er auf die erste Seite folgendes Zitat von Jean Paul Sartre:
Es ist die Funktion des Schriftstellers, so zu wirken, 
daß keiner die Welt ignorieren und keiner sich in ihr unschuldig nennen kann.

Eine Prise Statistik dazu (St. Vincent´s Hospital Sydney) - darstellende Künstler werden im Durchschnitt 77,1 Jahre alt, Künstler ohne Bühnenpräsenz und Schriftsteller 78,5 Jahre, Politiker 82,1 Jahre, höchstrangige Militärs 84,7 ...



Der Cocktail ist fertig - Prost!


Quellen: Der Standard, Die Presse, Wikipedia


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