Zwiegespräch mit einer Sonnenblume

Eine ganz kleine Sonnenblume stand am Wegesrand und ich nahm sie mit, steckte sie in eine blaue Glasvase und wollte mich an ihr erfreuen ...wollte ...aber SIE wollte nicht.


Und so begann ein stummes Zwiegespräch zwischen ihr und mir:

Ich wollte nicht dass Du mich mit nimmst, mir gefiel es an diesem Ackerrand.

Aber ich wollte Dich haben, und Du warst so klein und schienst mir schutzbedürftig. Wenn der Bauer mit seinem riesigen Gefährt kommt, bist Du vielleicht zerquetscht, noch schlimmer ...der Stengel geknickt und der Blütenkopf geköpft ...

Geknickt ist mein Blütenkopf jetzt auch, mein Stengel abgerissen ...und jetzt sterbe ich hier bei Dir, in einem kalten Glasgefäß und nicht an meinem Platz, den ich mir selber zum Blühen ausgewählt habe!



Ein kaltes Glasgefäß? Ich wusste nicht, dass einer kleinen Sonnenblume kalt werden kann ...ich werde Dich auf die Terasse stellen, in die Sonne ...sie wird Dich wärmen.



Zu spät, mir fehlt mein Acker,  mein freier Blick, mein ...
Du hast nichts verstanden!

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