Habemus Papam und wie es dazu kommt ...

Als Benedikt der XVI im Jahr 2007 die Veränderung der Normen für die Papstwahl festlegte, kehrte er damit wieder zu den traditionellen Normen zurück.
Durch seine Verfügung per "Motu Proprio" ist nun wieder eine zwei Drittel Mehrheit für den gewählten Kandidaten notwendig, und dies könnte entscheidend dafür sein, dass die Papstwahl diesmal etwas länger dauern wird, als seine eigene.
 Ob die Wahlentscheidung dadurch demokratischer und unbeeinflussbarer wird, mag dahingestellt sein. Es mag daher interessant sein, einen nicht weniger wichtigen Wahlmodus im Vergleich darzustellen - die, des Dogen von Venedig.

Damit die Famiglie Nobili eine Wahlmanipulation ausschließen konnten, wurde ein ziemlich komplizierter Wahlvorgang - eine Mischung aus Zufall und Beratung zur Beschlussfasssung - vorgegeben. Jedes Mitglied des Großen Rates legte eine Loskugel in eine Urne. Ein Knabe zog daraus 30 Loskugeln. Die 30 Stück wurden durch Los auf 9 reduziert. Diese 9 Personen wählten wiederum 40, die 40 wählten 12 und diese 12 wählten 25. Diese 25 wurden wiederum durch Los auf 9 reduziert und diese neun Personen wählten dann aufs neue 45 Personen aus, diese wurden wiederum durch Los auf 11 reduziert, diese 11 wählten dann 41 Mitglieder und nur diese 41 durften den Dogen nominieren. Die dafür notwendige Anzahl für die Wahl waren 25 Stimmen!

Durch dieses ziemlich komplizierte Auswahlverfahren, gelang es dem Hohen Rat Wahlmanipulationen zu verhindern, in dem er die 41 Mitglieder durch das Los herausfilterte, und nur diese durften die Entscheidung für den neuen Dogen treffen.

Die Papstwahl wird von 115 Kardinälen (die einander jedoch gut kennen) getroffen,  und es müssen lediglich 77 Stimmen, also eine 2/3 Mehrheit, zustande kommen  - ein ziemlich einfaches Unterfangen, im Vergleich zur Wahl eines venezianischen Dogen.


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