Gedanken über Kind sein im Alter
Gut – man sagt ja, im Alter wird man wieder zum Kind.
Ich finde das wunderbar, ist es doch die einzige Kindheit bei der die Erwachsenen nichts mehr mitzureden haben. Somit fallen viele Zwänge weg und man kann sich ganz dem „Kindsein“ hingeben – man hat die Zwänge sozusagen entrümpelt …
Wie das gehen soll? Ein Beispiel: Ich gehe einen altbekannten Weg, nochmals, mit den Augen eines Kindes. Ich schlendere einfach, ohne Eile, was gibt es da alles zu entdecken, Vogelstimmen, Steine auf dem Weg, ein buntes Stück Papier in einer Mauerritze, hastig eilende Menschen …
aber ich bleibe einfach stehen und gebe mir die Zeit eines Kindes. Ich schaue neugierig wie ein Kind, ich horche wie ein Kind, und frage wie ein Kind, bis sich eine Fröhlichkeit in mir einstellt … und die Welt ist wieder in Ordnung.
Ich habe mir selbst ein Geschenk gemacht – ich bin mir selbst wichtig geworden.
Geld und Erfolg sind nicht mehr das Wichtigste im aktuellen Leben, das ist vorbei – sie waren da, oder auch nicht, aber sind schon längst wieder weg, vergessen, fort aus dem Leben. Zaghaft wie ein Kind frage ich – bin ich noch für jemanden wichtig? Werde ich noch von jemandem gebraucht, oder sollte ich jemandem dankbar sein? Werde ich noch geliebt …?
Vieles im Leben ist ein Geschenk, doch das schönste Geschenk ist geliebt zu werden …
bereits als Kind.
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